Wo endet die grenzenlose Freiheit?

Vom Urlaub mit dem Wohnmobil versprechen sich die Camper grenzenlose Freiheit. Sie können die Umgebung ihres Urlaubsdomizils weiträumig nach Lust und Laune in ihrer Unterkunft erkunden. Sie können also jederzeit und überall eine Pause einlegen und etwa die Natur um sich herum genießen. Genau aus diesen Gründen erfreuen sich Wohnmobile immer größerer Beliebtheit. Allein in Deutschland rollt circa eine halbe Million mobiler Ferienwohnungen über die Straßen – mit steigender Tendenz. Diese romantische Idee des Reisens gilt allerdings nur mit sehr engen Einschränkungen. Denn das Halten oder Parken ist mit dem Wohnmobil nicht überall erlaubt. Hier werden die Regeln in Deutschland im Vergleich zu manchen Ländern im Süden noch relativ locker gehandhabt. Dafür sind die Städte und ihr Umland wegen der Umweltzonen für viele Wohnmobile tabu.

Wo dürfen Wohnmobile halten?

Einfach den nächsten Parkplatz anzusteuern, um ein paar Stunden zu schlafen und neue Kräfte für die weitere Reise zu tanken, ist nicht überall erlaubt. In Ungarn, Tschechien, Griechenland, Kroatien und Portugal etwa dürfen die Fahrer von Wohnmobilen grundsätzlich nur auf Campingplätzen übernachten. In Spanien, Italien und Österreich dagegen ist die einmalige Übernachtung auf einem Parkplatz oder am Straßenrand teilweise erlaubt. Trotzdem empfiehlt der Deutsche Camping Club, im Ausland grundsätzlich einen ausgewiesenen Camping- oder Stellplatz anzusteuern. Der Grund: Einsame Wohnmobile locken Diebe an, die das Urlaubsvergnügen beenden, bevor es begonnen hat.

In Deutschland lautet die Regel: Camper dürfen mit einem Wohnmobil oder Caravan-Gespann bis zu zehn Stunden auf jedem beliebigen Parkplatz halten, ohne sich des wilden Campings schuldig zu machen. Allerdings dürfen keine Liegestühle oder Vorzelte aufgestellt werden. Sind die Camper mit einem Caravan unterwegs, darf die Kupplung zum Zugfahrzeug nicht gelöst werden. Sollte ein Platz nur für Lkw oder Pkw freigegeben sein, darf er nicht von Wohnmobilen angesteuert werden. Werden diese Regeln gebrochen, droht den Fahrern ein Bußgeld. Eine Alternative für die Rast sind Reisemobil-Stellplätze, die allerdings meist gebührenpflichtig sind.

Umweltzonen: ein Problem für ältere Wohnmobile

Seit 2008 existieren in Deutschland Umweltzonen, welche die Luftverunreinigung eindämmen sollten. Für ältere Wohnmobile – das betrifft etwa 220.000 Fahrzeuge – sind diese Umweltzonen tabu, weil ihr Emissionsausstoß zu hoch ist. Selbst die Campingplätze, die innerhalb dieser Zonen liegen, dürfen nicht angefahren werden. Ausnahmeregelungen gibt es lediglich in Oberhausen, Bremen und Hannover. Camper, die eine unliebsame Überraschung vermeiden wollen, sollten sich im Vorfeld über geeignete Stellplätze informieren. Die Infos gibt es bei Automobil- und Campingclubs. Wer plant öfter mit einem Wohnmobil zu verreisen, für den lohnt sich ein Kauf von einem Campingwagen. Hierbei gibt es auch gut erhaltende gebraucht Wagen zu günstigeren Preisen.

Bildquelle: Wohnwagen © Stefano Neri – Fotolia.com