Die Entwicklung des deutschen Arbeitsmarktes – Trends & Branchen 2014
Der deutsche Arbeitsmarkt unterliegt einem stetigen Wandel. Die Zeiten, in denen man im Laufe seines Berufslebens nur bei einem oder zwei Arbeitgebern seine Brötchen verdiente, gehören inzwischen der Vergangenheit an. Heute müssen Arbeitssuchende flexibel sein – oder sich einen Job im öffentlichen Dienst suchen.
Arbeitsmarktzahlen im ersten Halbjahr 2014
Die deutsche Wirtschaft ist im ersten Quartal 2014 um 0,8 Prozent gewachsen – somit hat sich der schon länger andauernde Aufschwung fortgesetzt. Die Betriebe schätzen auch fortlaufend ihre Geschäftslage als sehr gut ein. Auch die Beschäftigung wächst weiterhin, wenn auch nicht mehr ganz so kräftig wie noch in den Wintermonaten.
Die Arbeitslosenzahlen haben im Juni (saisonbereinigt) leicht zugenommen. Der sonst im Juni übliche Rückgang fiel dieses Jahr aufgrund des milden Winters etwas schwächer aus und gegenüber den Vorjahreszahlen sind Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung gesunken. Aktuell kommen 2,833 Millionen Arbeitslose auf 462.000 gemeldete Stellenangebote.
Trend der Zukunft: Jobhopping
In Zukunft werden sichere Arbeitsverhältnisse mit entsprechendem Kündigungsschutz eher die Ausnahme sein. Stattdessen wird die überwiegende Anzahl der Berufstätigen als Jobhopper im Laufe ihres Lebens verschiedene Arbeiten ausführen. Die Zahl der befristeten Arbeitsverträge wird steigen und viele Berufstätige werden zukünftig als Freiberufliche ihrer Tätigkeit nachgehen.
Die Arbeitswelt der Zukunft ist von folgenden Trends geprägt:
• Outsourcing
• Befristung
• Globalisierung
Der Dienstleistungssektor wird weiter wachsen. Um Erfolg zu haben, müssen Dienstleister ihre Produkte immer mehr auf die Bedürfnisse ihrer Kunden ausrichten. Dies erfordert Fachkräfte – ungelernte Kräfte werden immer weniger benötigt und Dienstleistungen künftig verstärkt ausgelagert werden.
Wer in einem international aufgestellten Konzern hoch hinauskommen will, muss zum Beispiel Projektarbeit im Ausland leisten. Daher werden neben der fachlichen Qualifikation auch exquisite Englischkenntnisse, eine gewisse Flexibilität und eine gute Allgemeinbildung Voraussetzung.
Und auch die Technik schreitet immer weiter voran, sodass manuelle Tätigkeiten immer mehr an Bedeutung verlieren werden – die Arbeit wird zunehmend zu einer reinen geistigen und kontrollierenden Tätigkeit.
Immobilien-, Finanz- und Dienstleistungsbranche boomen
Gute Jobaussichten haben Jobsuchende im Immobilien-, Finanz- und Dienstleistungssektor. Und auch die Branchen Verkehr und Kommunikation werden sich künftig vergrößern. Die Werbebranche schrieb Anfang 2014 hingegen rund ein Drittel weniger Jobs aus.
Die Branchen mit den größten Zuwächsen in puncto Beschäftigung sind Zeitarbeit, wirtschaftliche Dienstleistungen, Verkehr und Logistik sowie das Gesundheits- und Sozialwesen. Mindestlohn und strengere Auflagen für die Zeitarbeit werden allerdings Neueinstellungen verzögern oder gar verhindern.
Insgesamt geht es dem deutschen Arbeitsmarkt jedoch gut bis sogar sehr gut. Ein weiterer Trend ist die Zunahme der Teilzeitbeschäftigten. Überwiegend kleinere bis mittlere Unternehmen bauen die Zahl ihrer Beschäftigten weiter aus, während einige größere Konzerne Probleme haben und abbauen: RWE und EON sowie Thyssen-Krupp bauen Personal ab und das Opelwerk in Bochum macht dicht.
Quellen
http://statistik.arbeitsagentur.de/
http://www.arbeit-in.info/
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