Eine Volkskrankheit, die einen Großteil der Bevölkerung betrifft, ist das Zähneknirschen. Vorsichtige Schätzungen gehen davon aus, dass fast jeder Dritte unter Zähneknirschen leidet. Das perfide am Knirschen ist, dass es Betroffene anfangs gar nicht merken, da es vornehmlich nachts, während des Schlafs, stattfindet.

Auswirkungen

Betroffene fühlen sich morgens unausgeschlafen und gerädert. Bei Verschlimmerung kommen Kiefer- und Nackenschmerzen im weiteren Verlauf Kopfschmerzen hinzu. Diese Symptome können aber natürlich auch jede Menge anderer Ursachen haben. Eine Selbstdiagnose ist daher schwierig, es sei denn der Partner wird nachts von den unangenehmen Mahlgeräuschen wach. So findet häufig eine Diagnose erst statt, wenn der Zahnarzt in einer Routineuntersuchung Beschädigungen an den Zähnen findet, die auf Zähneknirschen hindeuten.
Zähneknirschen wird vor allem deswegen so wenig beachtet, weil es zum einen nicht als Krankheit zählt und weil es zum anderen keine offiziell anerkannte und einfache Therapielösung gibt. Betroffene müssen sich mit Ihrem Knirschen selbst auseinandersetzen und werden häufig allein gelassen, weil sich kein Arzt zuständig fühlt (Zahnarzt, Kieferorthopäde oder Psychotherapeut?). Üblicherweise wird dem Zähneknirscher vom Zahnarzt eine Aufbissschiene verordnet. Diese Schiene verhindert oder mindert weitere Schäden an den Zähnen. Sie löst aber nicht die Ursache des Knirschens.
Mit den Ursachen des Knirschens muss sich jeder Knirscher selbst auseinandersetzen.

Ursachen des Knirschens

Einfach betrachtet gibt es zwei mögliche Ursachen:
organisch
Aufgrund von Kiefer/Zahnfehlstellungen versucht der Körper “Unebenheiten” wegzuschleifen. Diese Ursache sollte vom Zahnarzt oder Kieferorthopäden geprüft und ausgeschlossen werden
psychisch
In den allermeisten Fällen hat das Zähneknirschen psychische Ursachen. Knirscher bauen tagsüber ihren emotionalen Druck nicht ab, sondern fressen ihn in sich hinein. Dies passiert meist so effektiv, dass Knirscher diese „Unterdrückung“ tagsüber selbst gar nicht bewusst wahrnehmen. Die emotionale Belastung verschwindet jedoch nicht durch “Unterdrücken”. Der Körper und das Unterbewusste bauen den Druck durch Knirschen ab.
Um welchen emotionalen, verdrängten Druck es sich handelt ist hierbei sehr individuell. Es kann sich um Herabsetzen durch Kollegen, mangelnde Anerkennung des Chefs, Nichterfüllung eigener gesetzter Maßstäbe und einfach um alles handeln, was den Betroffenen beschäftigt.

Was tun?

Ureigenes Problem der Zähneknirscher ist das Erkennen des “Hineinfressens”. Häufig werden belastende Situationen abgetan mit: “Es macht mir nichts aus, wenn meine Kollegen mich ignorieren!”. Wichtig ist daher im ersten Schritt das Bewusstmachen: “Es stört mich, wenn sich immer alle bei mir ausheulen!”.
Hierzu hilft es, sich tagsüber selbst immer wieder zu fragen:

  • Wie fühle ich mich gerade?
  • Habe ich “belastende” Situationen erlebt?
  • Bin ich mit diesen Situation aktiv umgegangen? Habe ich meinen Unmut geäußert?
  • Wie ist meine Körperhaltung? Fühle ich mich verkrampft? Was ist die Ursache davon?

Durch das Bewusstwerden ist bereits der erste Schritt zur Selbsthilfe getan und Betroffene finden bereits hierdurch Erleichterung vom Knirschen, spürbar an erholsameren Schlaf und entspanntem Kiefer. Weitere Tipps zum Zähneknirschen finden sich auf zaehneknirschen-endlich-besiegt.de.