Unter Fugen versteht man beabsichtige Abstände zwischen verschiedenen Bereichen am Bau. Solche Spalten werden mit Fugenmasse verdichtet, können aber mit der Zeit durchlässig werden. Der geschickte Heimwerker kann ohne größeren Aufwand reparaturbedürftige Fugen selbst abdichten. Die dafür nötigen Arbeiten hängen einerseits von der Art der Fuge ab, andererseits aber auch vom verwendeten Dichtungsprodukt. Es gibt sehr viele verschiedene Fugen, für manche kommen sehr spezielle Dichtungsarten zur Anwendung, andere wiederum können mit beliebigen Produkten abgedichtet werden. Die Auswahl hängt vor allem vom Anspruch an Robustheit und Elastizität ab.

Die verschiedenen Fugenarten

Im Baubereich unterscheidet man unterschiedliche Arten von Fugen mit verschiedenen Funktionen. Diese unvollständige Auswahl stellt einige Typen und ihre Einsatzzwecke vor:

  • Die Bauwerksfuge: Diese Art von Fuge nennt man auch Bautrennfuge, sie wird beispielsweise eingesetzt, um Reihenhäuser baulich zu trennen.
  • Die Anschlussfuge: Diese Fugen verbinden beispielsweise Fliesen im Bad mit der Duschtasse.
  • Die Bewegungsfuge: Die Bewegungsfuge wird zur Verhinderung von Spannungsrissen bei Parkett oder Laminat eingesetzt.
  • Die Raumfuge: Auch die Raumfuge dient zur Verhinderung von Spannungsrissen, sie wird zwischen Betonplatten gesetzt.
  • Die Lichtfuge: Eine Lichtfuge dient dekorativen Zwecken und tritt als Lichtstreifen in Erscheinung.
  • Die Schattenfuge: Diese Fuge trennt Bauteile mit unterschiedlichen Funktionen voneinander.
  • Die Dichtfuge: Dichtfugen werden in Bereichen eingesetzt, die starken Belastungen biologischer, chemischer oder mechanischer Art ausgesetzt sind.
  • Die Scheinfuge: Die Scheinfuge heißt so, weil sie Bauteile nicht zur Gänze voneinander trennt. Sie kommt im Hausbau beim Estrich oder bei Betonstraßen zum Einsatz.

Die Fugenmasse

Die Dichtigkeit der Fugen wird durch die Fugenmasse gewährleistet. Sie kann aus verschiedenen chemischen Zusammensetzungen oder aus Kunststoffmaterial bestehen. In Sanitärräumen wird beispielsweise vorwiegend Silikon als Dichtungsmasse verwendet. Dieses Material ist besonders elastisch und langlebig. Je nach Verwendungszweck muss die Fugenmasse entsprechend ausgewählt werden, es gibt UV-resistente Produkte für Türen und Fenster, bei Bodenbelägen aus Keramik kommt Fugenmörtel zur Anwendung. Hybridmassen erleichtern dem Handwerker die Arbeit, weil sie ohne vorheriges Anrühren sofort einsatzbereit sind.

So dichtet man Fugen ab

Dem Heimwerker stehen zur Abdichtung verschiedene Arten von Fugenmassen zur Verfügung. Dichtungsmasse aus der Dose wird mit einem Spachtel aufgebracht. Dabei verbleibt überschüssige Masse auf den Fliesen, die nach etwa einer halben Stunde Trocknungszeit mit einem Lappen abgewischt werden kann. Genauer kann man mit Fugenmasse aus der Kartusche arbeiten. Mit Hilfe der Spritzpistole lassen sich die Fugen wesentlich detaillierter ausfüllen. Manche Kartuschen verfügen auch über einen Schwann als Applikator. Beim Auftragen mit dem Schwamm muss die überschüssige Masse nach getaner Arbeit wiederum mit einem Lappen entfernt werden.

Abdichten mit dem Fugenband

Fugenbänder gibt es für alle möglichen Arten der Abdichtung, sowohl im Innen- als auch im Außenbereich. Die komprimierten Kunststoffbänder werden auch Anschlag- oder Kompribänder genannt. Bevor man ein solches Band verlegt, muss der Untergrund gründlich gereinigt werden. Mit der Abdichtung beginnt man erst, wenn alles hundertprozentig trocken ist. Dann wird zunächst ein Voranstrich aufgetragen. Ist dieser ebenfalls getrocknet, wird das Fugenband aufgebracht. Meist muss das Band zuvor auf der haftenden Seite mit einer Gasflamme vorgeschmolzen und dann fest angedrückt werden. Je nach Art des Fugenbandes ist natürlich die Gebrauchsanweisung zu beachten.