Torx, Pozidriv, Inbus und Co. Schrauben und ihre Antriebsformen
Der Schraubenantrieb hat die Aufgabe, die durch ein Werkzeug aufgebrachte Drehbewegung in die Schraube zu übertragen. Eine Vielzahl von Schrauben und die Erklärung ihrer Anwendungsgebiete, finden Sie z.B. im Schrauben-Onlineshop von schrauben-paul.com.
Die meisten Schrauben nutzen das formschlüssige Verbindungsverfahren. Formschlüssig ist eine Verbindung, wenn Verbindungspartner ineinandergreifen und sich auch bei unterbrochener Kraftübertragung nicht voneinander lösen. Um den unterschiedlichen Ansprüchen gerecht zu werden, sind eine Vielzahl von Schraubenantriebsformen entwickelt worden. Diese werden grob in Antriebe auf die Außen- und die Innenseite des Schraubenkopfes eingeteilt. Der Vorteil eines Außenantriebes ist die geringere Anfälligkeit bei Verschmutzung. Der Vorteil eines Innenantriebes ist die deutlich geringere Gefahr den Schraubenkopf abzureißen.
Ein kurzer Überblick über die wichtigsten Varianten
Schlitzantrieb
Die einfachste (Innen-) Antriebsvariante ist der Schlitzantrieb. Er ist auf der einen Seite einfach herzustellen, auf der anderen Seite überträgt er die Kraft nicht sehr gut auf die Schraube. Ein weiteres Problem ist das leichte Abgleiten des Schraubendrehers beim Festschrauben. Dieser Antriebstyp findet immer weniger Verwendung.
Kreuzschlitzantrieb
Eine Weiterentwicklung des Schlitzantriebes ist der Kreuzschlitzantrieb. Wie der Name schon sagt, zeichnet sich diese Antriebsvariante durch zwei sich kreuzende Schlitze aus. Das hat zur Folge, dass man beim Drehvorgang nicht mehr so leicht abrutscht und die Drehkraft besser übertragen wird. Diese Antriebsart hat allerdings einen Nachteil: Der Werkzeugkopf läuft konisch zu. Das hat zur Folge, dass ein sicherer Formschluss nur zu erreichen ist, wenn zusätzlich zu einer Drehbewegung eine Anpresskraft auf das Werkzeugende ausgeübt wird.
Pozidriv-Antrieb
Die Weiterentwicklung des Kreuzschlitzantriebes ist der Pozidriv-Antrieb. Er sieht auf den ersten Blick wie ein regulärer Kreuzschlitz aus, verfügt jedoch über parallele statt schräge Flanken. Daher muss keine Anpresskraft ausgeübt werden. Kreuzschlitz- und Pozidriv-Antrieb dürfen nicht verwechselt werden, da die Benutzung des falschen Werkzeuges zu Beschädigungen am Schraubenkopf führen.
Inbusantrieb
Der Inbusantrieb ist ein Innensechskantantrieb und eignet sich für das Aufbringen von hohen Drehmomenten. Er weist parallele Flanken auf. Somit ist kein zusätzlicher Anpressdruck nötig.
Torx® oder Innen-Sechsrund-Antrieb
Immer mehr Verbreitung findet der Torx® oder Innen-Sechsrund-Antrieb. Er stellt den Formschluss über sechs Strahlen her, deren Flanken parallel zueinander verlaufen. Dadurch wird eine axiale Kraftübertragung verhindert, das heißt es ist kein zusätzlicher Anpressdruck auf das Werkzeugende nötig.
Außensechskant
Der bekannteste Außenantrieb ist der Außensechskant. Er verfügt über sechs Flanken. Die Kraftübertragung erfolgt mit einem Ring- oder einem Maulschlüssel. Die Gefahr der Beschädigung der Schraube durch ein Abrutschen des Werkzeuges ist dabei relativ groß. Der Vorteil dieses Antriebes besteht in der Möglichkeit, deutlich höhere Drehmomente als bei einem Innenantrieb, aufzubringen.
Sonderformen bei Schraubenantrieben
In der Sicherheitstechnik kommen Schrauben zur Anwendung, die nur in eine Richtung Kraft übertragen, was bedeutet, dass die Schraube zwar angezogen, aber nicht mehr gelöst werden kann. Dies wird durch eine spezielle Konstruktion des Kopfes erreicht, der die aufgebrachten Drehmomente lediglich in eine Richtung aufnehmen kann. Diese Schrauben werden z.B. genutzt um Solarzellen gegen Diebstahl zu schützen.
Bildquelle: Claudia Hautumm – pixelio.de
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