Am 25.10.2012 war es soweit – die Bundesregierung hat sich der Bundesratsentscheidung, Altkennzeichen wieder einzuführen, angeschlossen. Damit ist es seit dem 01.11.2012 möglich, bisher verwendete, aber abgeschaffte Kennzeichen erneut zuzulassen. So wurden aufgrund der Gebietsreformen, Zusammenlegungen von Landkreisen, Städten und Gemeinden viele Kennzeichen abgeschafft, die nun wieder eingeführt werden sollen.

Welche Kennzeichen wurden wieder eingeführt?

Ende 2012 wurden bereits zahlreiche Altkennzeichen wieder eingeführt, unter anderem in Sachsen und Sachsen-Anhalt.
Später folgten dann auch Thüringen, Hessen, Niedersachsen und viele andere Länder. Selbst die reformkritischen Bundesländer Baden-Württemberg und Brandenburg setzten im Frühjahr 2013 auf die Altkennzeichen-Wiedereinführung in Deutschland. Allerdings müssen die Länder bzw. Kommunen die Anträge auf die Wiedereinführung entsprechend stellen, sodass es keine Garantie für eine solche gibt. Beispielhaft seien hier einige der wieder eingeführten Altkennzeichen genannt:

  • Alfeld: reguläres Kennzeichen (HI) / erlaubtes Altkennzeichen (ALF)
  • Rinteln: reguläres Kennzeichen (SHG) / erlaubtes Altkennzeichen (RI)
  • Eckernförde: reguläres Kennzeichen (RD) / erlaubtes Altkennzeichen (ECK)
  • Grafenau: reguläres Kennzeichen (FRG) / erlaubtes Altkennzeichen (GRA)
  • Wanne-Eickel: reguläres Kennzeichen (HER) / erlaubtes Altkennzeichen (WAN)

Das sind natürlich nur einige der mehr als 250 wieder eingeführten Kennzeichen in Deutschland.

Vor- und Nachteile der Wiedereinführung

Natürlich gibt es auch in diesem Punkt einige Vor- und Nachteile, die Berücksichtigung finden sollten. So geben Befürworter zu bedenken, dass eine einmalige Umstellung der EDV-Systeme zur Verwaltung mehrerer Kennzeichen ausreiche. Folgekosten würden somit nicht entstehen. Zudem würden die Altkennzeichen zu verbesserten Vermarktungsmöglichkeiten der Regionen führen sowie mehr Bürgernähe schaffen. Vermehrte Wunschkennzeichen-Bestellungen könnten zudem zu wichtigen Mehreinnahmen für die Kommunen führen.
Die Gegner der Wiedereinführung dagegen fürchten, dass es zu einem Kennzeichen-Chaos kommen könnte. Auch der erhöhte Verwaltungsaufwand wird oft negativ bewertet.