Obstbäume zuschneiden und veredeln
Der Obstbaumschnitt ist ein wichtiges Mittel zur Gesunderhaltung der Bäume und zum Erzielen einer hohen Ernte. Beim Veredeln werden gute Eigenschaften von mindestens 2 Pflanzen zusammengebracht. Für beide Arbeiten kommen verschiedene Schnittwerkzeuge zum Einsatz.
Warum Obstbäume beschnitten und veredelt werden sollten
Von Natur aus wachsen Obstbäume im Laufe der Jahre zu stattlichen Laubgehölzen heran. Auch ohne menschliches Eingreifen tragen sie Früchte. Das sind im Allgemeinen sogar mehr, als wenn man sie beschnitten hätte. Meist bilden sie keinen Hochstamm, sondern viele Triebe aus. Häufig tragen sie schon im ersten Jahr nach der Pflanzung. Das Fatale ist, dass die Menge ihrer Früchte sie bald auszehrt. Es bleibt keine Kraft für den Neuaustrieb. Allerdings verdichtet die Krone so stark, dass der Wind sie nur unzureichend durchlüften kann. Dies hat einen vermehrten Pilz- und Krankheitsbefall zur Folge. Der richtige Obstbaumschnitt sorgt dafür, dass der Baum eine gute Krone aufbaut und sich das Fruchtholz bis in den unteren Teil des Stamms und der Äste entwickelt. Das Veredeln trägt dazu bei, dass ein Krankheitsbefall vermieden wird.
Wie Obstbäume beschnitten und veredelt werden
Beim Obstbaumschnitt und bei der Veredelung existieren Regeln, die sich an den natürlichen Wachstumsgesetzmäßigkeiten orientieren. Der Baum strebt zum Licht. Triebe, die kein Licht abbekommen, tragen nur wenige Blätter und Früchte.
Während des Kronenaufbaus wird der Obstbaum nur in der Stammverlängerung und in den Verlängerungen der Leit- und Seitenäste zurückgeschnitten. Dadurch wird der Neuaustrieb unterhalb der Schnittstelle angeregt. Alle anderen Triebe können entfernt oder unbeschnitten für den Kronenaufbau genutzt werden.
Vor dem Veredeln wird die Krone stark ausgelichtet, die übrigen Äste werden eingekürzt. Die während der Winterruhe geschnittenen Edelreiser befreit man von ihren Spitzen und Endstücken, wässert sie und setzt sie auf die Pfropfköpfe.